Jugendliche auf den Spuren jüdischen Lebens im Krieg
Gubener Projekt stimmt Teilnehmer nachdenklich
Guben Mit einem positiven Fazit ist vor kurzem das Projekt „Sehen, verstehen, verarbeiten“ im Jugendklub Comet zu Ende gegangen. Bereits im Frühjahr war mit mehreren Vorbereitungstreffen auf eine Bildungsfahrt nach Krakau in diesem Projektrahmen hingearbeitet worden.
Sensibilisiert wurden die Teilnehmer für die Fahrt durch den Besuch des jüdischen Friedhofs in Guben sowie die Besichtigung des Außenlagers von Groß Rosen in Gubin. Andreas Peter vom Niederlausitzer Verlag informierte die Kinder und Jugendlichen über die geschichtlichen Hintergründe zu Konzentrationslagern, zur jüdischen Geschichte in Guben und Umgebung sowie zur damaligen Deportation der vor Ort lebenden jüdischen Menschen.
Die Bildungsreise selbst führte die jungen Leute in Krakau ins jüdische Viertel „Kazimierz“ und Schindlers Fabrik. „Die Führungen durch das Stammlager Auschwitz und das Vernichtungslager Birkenau haben die Mitgereisten sehr nachdenklich und betroffen gemacht“, so Sozialarbeiter Thomas Krantz-Tarnick vom Comet. Auch die Besichtigung von Schloss „Wawel“ unter dem Gesichtspunkt der Besetzungszeit während des Nationalsozialismus beeindruckte die Mädchen und Jungen sehr.
In einem Nachbereitungstreffen wurden die Unternehmungen ausgewertet, und die Kinder und Jugendlichen konnten von ihren Eindrücke erzählen. „Es ist wichtig, dass die jungen Leute im Nachhinein von ihren Erlebnissen berichten können, um das alles zu verarbeiten“, so Thomas Krantz-Tarnick.
Das Bildungsprojekt wird durch den Landkreis Spree-Neiße und das Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ gefördert. Das Fazit aus diesem Projekt ist, dass es sehr wichtig ist, gemeinsam mit Jugendlichen am Ball zu bleiben und außerschulische Bildungsangebote weiterhin zu organisieren. Das Interesse der Jugendlichen an solchen Angeboten ist auf jeden Fall vorhanden, wissen die Cometmitarbeiter. Geschichte zu vermitteln, ist ein unverzichtbarer Bestandteil von Jugendbildungsprojekten wie dieser Fahrt nach Auschwitz und Krakau.
Utr1